Salpausselkä-Rücken und -Eskerketten
Die Eisrandformationen des Salpausselkä, zurückgelassen von der letzten Eiszeit vor etwa 12 000 Jahren, sind die bekanntesten geologischen Formationen Finnlands. In der Region Lahti sind sie am spektakulärsten und bilden eine einzigartige, abwechslungsreiche Landschaft aus Bergrücken, Kessellöchern, Steilhängen und erhöhten Stränden. Die schmalen Esker nördlich von Salpausselkä bieten reizvolle Wanderungen und Aussichten.
Die meisten Menschen verbinden den Namen Salpausselkä wahrscheinlich mit dem Wintersport. Die Lahti Ski Games in Salpausselkä (in Finnland als Salpausselkä-Spiele bekannt) sind ein internationales Wintersport-Event, das seit den 1920er Jahren jährlich stattfindet. Diese Veranstaltung ist ein fester Bestandteil der Kulturgeschichte und Anziehungskraft der Region. Hier fanden auch schon sieben Mal die Nordischen Skiweltmeisterschaften statt.
Aber wie konnte dieser Ort Veranstaltungen wie Weltmeisterschaften anziehen? Die Antwort liefert die Geologie. Die beeindruckende Kesselloch-Landschaft des ersten Salpausselkä in der Stadt Lahti am Vesijärvi-See entstand durch das Schmelzen riesiger Eisblöcke, die sich am Ende der letzten Eiszeit vom kontinentalen Eisschild abspalteten und unter Kies und Sand begraben wurden. Die Landschaft mit ihren steilen Hängen bietet ein hervorragendes Gelände für den Wintersport, mit der sich das Sportzentrum von Lahti zum Zentrum für internationale Langlauf- und Skisprungwettbewerbe entwickeln konnte.
Die bekannteste geologische Formation Finnlands
Salpausselkä bietet allerdings viel mehr als Wintersport. Tatsächlich verlaufen zwei Salpausselkä-Rücken durch die Region Lahti. Die Salpausselkä-Rücken, die von der letzten Eiszeit zurückgelassen wurden, stellen die bekannteste geologische Formation Finnlands dar. Der Geopark Salpausselkä präsentiert das geologische Erbe der Region, in der sich diese Geländeformen, die sich über ganz Südfinnland erstrecken, am spektakulärsten präsentieren.
Die Salpausselkä-Rücken sind in der Schmelzphase der letzten Eiszeit entlang des Randes des kontinentalen Eisschildes entstanden, als eine Periode schneller Abkühlung den weiteren Rückzug des Eisschildes verhinderte. Die Kaltzeit, bekannt als jüngere Dryaszeit, begann vor etwa 12.800 Jahren und dauerte etwa 1.200 Jahre. Die in Tunneln und Rissen im Inneren des Eisschildes fließenden Schmelzwässer transportierten und separierten Kiese und Sande, die dann als Deltas an den Mündungen der Gletscherflüsse im Baltischen Eismeer abgelagert wurden. Eine dieser Delta-Ablagerungen ist genau die Stelle, an der sich etwa 12.000 Jahre später das Sportzentrum von Lahti befindet.
Einer der beeindruckendsten Punkte des zweiten Salpausselkä ist der Aurinkovuori-Hügel, wo sich auf dem Felsgrund eine ungewöhnlich starke Ablagerung aus bis zu 130 Metern, meist Kies und Sand, gebildet hat. Die Bodentiefe in Finnland beträgt normalerweise nicht einmal 10 Meter.
Esker sind die Hinterlassenschaften der alten Gletscherströme
Die einstigen Schmelzwässer lagerten Kies und Sand nicht nur am Rande des Eisschildes ab, sondern auch als Esker an den Betten und Mündungen der Gletscherströme. So sind auch die zahlreichen gewundenen Esker nördlich von Salpausselkä, die parallel zur Bewegungsrichtung des Gletschers verlaufen, Erinnerungen an den Ausgang der Eiszeit. Einige dieser Esker befinden sich im Nationalpark Päijänne, der Teil des Geoparkgebiets Salpausselkä ist. Das beeindruckende Esker-System, das durch die Bewegung des kontinentalen Eisschildes und der Gletscherströme entstanden ist, kann man im Gebiet des Geoparks Salpausselkä besonders gut erkennen. Zu den schönsten Eskern gehören der Pulkkilanharju in Asikkala, die Insel Kelvenne in Padasjoki und die Eskerkette nördlich von Vierumäki in Heinola.
Rund um die Salpausselkä-Rücken und die Esker findet man zahlreiche Kessellöcher, große trichterförmige Gruben im Boden. Die Kessellöcher sind entstanden, als riesige Eisblöcke, die sich vom zurückweichenden Gletscher gelöst hatten, unter Kies und Sand begraben wurden – abgelagert vom Schmelzwasser. Als die Eisblöcke langsam schmolzen, brach die Bodenschicht, die das Eis bedeckte, zusammen. Einige der Kessellöcher sind mit Wasser gefüllt und werden Kesselteiche oder Kesselseen genannt.
Heute bieten die glazialen Geländeformen – die Salpausselkä-Rücken und die Esker – überwältigende Aussichten und stimmungsvolle Spaziergänge, sind aber auch für die Menschen vor Ort lebenswichtig: Ihre massiven Sand- und Kiesschichten nehmen den größten Teil der Jahresniederschläge auf und erneuern die Grundwasserreserven, was die Versorgung mit Trinkwasser von allerhöchster Qualität ermöglicht.
Waldwege und malerische Ausblicke
Der erste und der zweite Salpausselkä-Rücken, die langen Eskerketten, großartige Felsformationen und Hunderte von Seen mit Inseln bilden eine atemberaubende Kulisse und eine Landschaft von einzigartigem geologischem Reiz. Der Geopark Salpausselkä steckt voller interessanter Ziele, die Sie willkommen heißen!
Lesen Sie mehr